 | Northern Gothic Rezension von CronnDer umtriebige Luzifer-Verlag hat sich durch die Herausgabe von Phantastik bereits einen guten Namen gemacht. Abseits vom amerikanischen Mainstream, der in vielen deutschen Verlagshäusern immer noch publiziert wird, hat der Luzifer-Verlag auch deutschsprachigen Autoren eine Chance zur Veröffentlichung eingeräumt. Auch der österreichische Autor Andreas Gruber gehört dazu. Mit Andreas Gruber stößt ein Allrounder zum Verlagsprogramm dazu und erweitert dieses durch seine intelligenten Kurzgeschichten, welche in „Northern Gothic“ zusammengefasst wurden. Inhalt: In „Northern Gothic“ hat Andreas Gruber all diejenigen Storys vereint, welche in verschiedensten Magazinen verstreut waren. Durch eine Nachbearbeitung haben sie eine Aufwertung erfahren und präsentieren sich in neuem Textgewand. Die Palette reicht dabei von leichtem Grusel bis hartem Horror. Kritik: Dass Andreas Gruber zur Crème de la Crème der deutschsprachigen Phantastik-Autoren gehört, sollte jedem bekannt sein, der ein Faible dafür hat. Mit „Northern Gothic“ beweist er seine Meisterschaft erneut. Es sind gerade solche Überraschungen wie „Woher Schriftsteller ihre Ideen nehmen“, bei denen Gruber überzeugt. Mit großem Wortschatz und der Fähigkeit zum interessanten Aufbau der Geschichten ausgestattet, gelingt es Gruber auch große Bögen zu spannen. In „Die Schatten von Norgath“ entspinnt sich eine Fantasy-Story, die unerfahrene Autoren zu einem Roman aufgeblasen hätten. Doch Gruber gelingt die Einsicht in die Beschränkung auf das Wesentliche. Und das auch bei solchen epischen Grundideen wie „Northern Gothic“, die längste Erzählung, schafft es Gruber eine düstere Atmosphäre aufzubauen und sie bis zum Ende zu halten, ohne in Nebensächlichkeiten abzudriften. Immer wieder fällt das Übernatürlich in scheinbar realistische Szenarien ein. Bei Gruber ist wirklich niemand davor gefeit, Opfer dunkler Umtriebe zu werden. Das und seine sprachliche Meisterschaft machen seine Storys so spannend und faszinierend. Fazit: „Northern Gothic“ gehört in jede Sammlung von unheimlicher Literatur deutscher Sprache. Was Andreas Gruber abliefert, hat solides Handwerk und faszinierende Imagination als Grundlage. Sehr gelungen ist es auch, dass der Autor jeder seiner Erzählungen ein kleines Vorwort mit Hintergrundinformationen voranstellt. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass nahezu alle Storys lediglich Wiederveröffentlichungen sind. Doch da ein weiterer Gruber-Band im Luzifer-Verlag in Vorbereitung ist, darf man auf Nachschub mit neuen Erzählungen von Andreas Gruber hoffen. Cronn
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