 | Die Toten sind unersättlich Sacher-Masoch, Leopold von; Gruppe, MarcRezension von Cronn Aus der Reihe "Gruselkabinett" Die Reihe „Gruselkabinett“ steht kurz vor ihrem Jubiläum. Seit mehr als neunzig Folgen werden Fans von klassischer Phantastik-Kost überwiegend sehr gelungen mit Hörspiel-Umsetzungen beliefert. Dabei geht es vor allem um die Klassiker des Genres. Mit der Nummer 99 widmet sich der Drehbuchschreiber Marc Gruppe einem besonderen Text. „Die Toten sind unersättlich“ von Leopold von Sacher-Maso hat einen starken sexuellen Kontext, der sich mit dem des Grauens zusammenfindet. Doch worum geht es in „Die Toten sind unersättlich“ eigentlich? Eine nachfolgende Inhaltsbeschreibung soll diese Frage klären. Inhalt: „In den verschneiten Karpaten in den 1880er Jahren: Auf einem einsamen Felsen erhob sich einst das alte, halbverfallene Schloss Tartakow, von dem der Volksmund mancherlei unheimliche Sagen zu berichten wusste. Immer wieder fühlten sich junge Männer davon angezogen und wagten es, das alte Gemäuer zu betreten, um hinter sein Geheimnis zu kommen....“ Der offizielle Klappentext birgt zu wenig Informationen. Von daher muss noch eine Ergänzung vorgenommen werden. Eine kleine Runde von Landadeligen sitzt in einem Gutshof zusammen, um sich zu unterhalten. Dabei wird auf die Geschichte der Familie Tartakow eingegangen. Im verlassenen Schloss soll wieder jemand eingezogen sein. Dort befinde sich auch ein Marmorbild (Statue) der Fürstin Tartakow befinden, das wunderschön anzusehen sein soll. Gleich im Anschluss an die Erzählung macht sich der begeisterte junge Adlige Manwed Weroski zum Schloss Tartakow auf, um die Statue zu betrachten. Kritik: Mit „Die Toten sind unersättlich“ ist Marc Gruppe und Stephan Bosenius etwas gelungen, was fast nicht für möglich gehalten werden konnte: Eine Steigerung des Gesamtkunstwerks von „Der Schimmelreiter“. Besser noch als diese Umsetzung ist „Die Toten sind unersättlich“ geworden. Und wer „Der Schimmelreiter“ gehört hat, weiß, dass dies schon sehr gut war. Nun sind aber jegliche Ungenauigkeiten bei der Sprecherwahl ausgemerzt und der Rest passt harmonisch ineinander. Die Vorlage des Hörspiels ist eine grandiose Mischung aus unheimlicher Geschichte und sexuellen Motiven (Der Begriff „Masochismus“ leitet sich nicht ohne Grund von dem Autor Leopold von Sacher-Masoch ab) von Dominanz und Unterwerfung, sowie Anleihen beim Vampirmotiv. Die Umsetzung selbst ist perfekt. Während grandiose Sprecher mit Verve ihre Rollen ausfüllen, werden behutsam akzentuierte Soundeffekte und stimmungsvolle Musik eingespielt. Besonders herausstellen muss man David Nathan, der alle Register seines Könnens wieder einmal unter Beweis stellt. Seine Darstellung des liebeskranken Manwed ist eines Hörspiel-Oscars würdig. Mit dabei sind noch Antje von der Ahe, Simon Jäger, Maria Koschny, Bodo Wolf, Ulrike Möckel, Jan Makino, Kaspar Eichel, Marc Gruppe selbst und Joachim Tennstedt. Fazit: Mit „Die Toten sind unersättlich“ hat Titania Medien ein ganz heißes Eisen im Feuer. Die sehr gute Vorlage wurde inhaltlich perfekt aufgenommen und umgesetzt. Wenn das so weitergeht, stehen uns noch viele wunderbare Grusel-Stunden in Hörspielformat bevor. Cronn
Datenbank:0.0008 Webservice:0.1132 Querverweise:0.0079 Infos:0.0007 Verlag,Serie:0.0004 Cover:0.0000 Meinungen:0.0008 Rezi:0.0001 Kompett:0.1242 |  |